E 579 Eisen-II-gluconat (Eisenglukonat) – sinnlos/böse/gut?


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Eisen-II-gluconat ist das Eisensalz der Gluconsäure (E 574)Gluconsäure (E 574). Eisen-II-gluconat wirkt oxidierend, wobei schwarzes Eisen-III-tannat entsteht.

Herstellung

Gluconate werden durch chemische Reaktion aus Gluconsäure hergestellt.

Einsatz

Eisen-II-gluconat ist ausschließlich zum Schwarzfärben grüner Oliven zugelassen. Dabei beizieht sich die zulässige Höchstmenge von 150 mg/kg nur auf das Eisen.

Weil die Verbindung sehr gut aufgenommen und verwertet wird, wird Eisen-II-gluconat auch zur Anreicherung von Lebensmitteln mit Eisen eingesetzt. In diesem Fall gilt es nicht als Zusatzstoff.

Sicherheit

  • ADI‑WertADI‑Wert: 0,8 mg/kg Körpergewicht und Tag bezogen auf Eisen

  • Eisen-II-gluconat gilt als unbedenklich.


Lexikon der Zusatzstoffe

FARBSTOFFE

E 579 Eisen-II-gluconat (Eisenglukonat)

Gelten lebensmittelrechtlich nicht als Farbstoffe, obwohl zum Schwärzen von Oliven zugelassen. Echte Tafeloliven verdanken ihre dunkle Haut einer aufwendigen Fermentation. Diese dient dazu, die Früchte zu entbittern, da rohe Oliven ungenießbar sind. Beim Fermentieren werden sie auch weicher. Das ist jedoch bei Oliven für Tiefkühlpizzen unerwünscht, da sie nach dem Aufbacken breiig wären. Deshalb werden unreife grüne Oliven stattdessen chemisch entbittert und anschließend umgefärbt.

Auch wenn die Ware als „geschwärzt“ deklariert wird, so bleibt es letztlich doch ein Fall von Täuschung, die vom Gesetzgeber so gewollt ist. Denn welcher Kunde ahnt schon, dass ihm unreife Oliven untergejubelt werden.

Außerdem zugelassen zur Eisenanreicherung von Diätprodukten. Dabei wird oft vergessen, dass nicht nur ein Eisenmangel, sondern auch eine reichliche Versorgung problematisch sein kann: Eisen ist ein essenzieller Nährstoff für die allermeisten  Krankheitserreger und fördert außerdem Entzündungsprozesse. Deshalb sorgt der Körper bei Infekten oder Entzündungen für niedrige Eisenwerte im Blut. Dies ist nebenbei der Grund, warum bei Schwangeren im dritten Trimester ein vermeintlicher Eisenmangel auftritt: Dadurch wird das Infektionsrisiko bei einer Geburt deutlich gesenkt.

Bewertung: Die „Extraportion“ Eisen auf einer Pizza in Form von fünf winzigen rabenschwarzen Oliven ist gesundheitlich belanglos. Relevant ist jedoch die Täuschung des Verbrauchers durch das große Angebot an chemisch entbitterten, unfermentierten Oliven, die der Kunde irrtümlich für traditionelle Spezialitäten hält. Diese werden vor allem an Markständen mit „griechischen Spezialitäten“ verkauft.


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